Laufbericht Hamburg Marathon vom 21.04.2002

Nach einer wie immer unruhigen Nacht, lief am Morgen alles glatt. Christian und Puschel kamen gleich mit mir zum Start, was für einen unerfahrenen Öffifahrer schon mal sehr beruhigend war. Nach dem wir uns ca. 30 min im hinteren Startraum aufgehalten hatten, ich in der Zwischenzeit 2x pinkeln war, fiel uns dieser Typ auf der mit braunen, ausgelatschten Freizeitschuhen ohne Socken am Start war. Die Füße hätten wir später gerne mal gesehen. Entsprechend der Richtlinien verabschiedete ich mich um ca. 08.45 Uhr von "meinen Angehörigen und Freunden" (das war so im Regelwerk zu lesen).

Die Stimmung war genial. Jeder Startbereich hatte seinen eigenen Einheizer. Laola Wellen von der Startlinie nach hinten. Dazu grölte Alles : Hey Baby, (D.J. Ötzi). Da fing echt alles an zu kribbeln. Startschuß: noch immer sind tausende Arme oben. Der Adrenalinspiegel dreht locker über rot und jetzt kommt's: mein Versorgungsgürtel mit Flasche und Gel´s wird immer lockerer und fällt Anfang Reeperbahn ganz ab (Scheiße). Die nächsten 2 Kilometer verbringe ich langsam laufend und versuche das Drecksding wieder an mir festzuschnallen. Am Ende dieser tollen Aktion sind viele Leute an mir vorbeigelaufen und ich habe schon ca. 2 min verloren. Da sich das Teilnehmerfeld erst so gegen Kilometer 10 langsam auseinander zog, waren es dann schon über 3 min. zum Plan. I

ch konnte dann bis Kilometer 20 fast 2 min. wieder rauslaufen. Schnitt unter 5:15. Dann meldete sich das Trainingslager Dänemark so langsam in den Gelenken. Am Straßenrand immer wieder Achim. Entscheidung: heute wird´s nichts mit der Bestzeit, also genießen wir doch einfach den Tag, die unglaubliche Stimmung und laufen entspannt möglichst unter die 4 Stunden Grenze. Das Wetter wurde auch immer schöner und zwischendurch, immer wieder Achim. Nach kurzer Rechenphase bei Kilometer 35, ( hat ungefähr bis KM 37 gedauert ) hatte ich meine Vorgabe für die letzten Kilometer und kam dann mit 3:58 recht gut ins Ziel. Betonbeine gab´s natürlich gratis. Das ist da auch egal wie "locker" man läuft. Die letzten 7 Kilometer besorgen´s einem immer richtig.

Und wen sehe ich als ersten im Ziel... nein, ich glaube es war Krise. Peter kam dann schön mit Holsten vom Faß und ich war wieder stolz wie Oskar. Bis wir uns dann alle wieder hatten, vergingen glaube ich locker 1,5 Stunden. In der Zeit wurden unzählige Leute, denen möglicherweise die Wärme zu schaffen machte, von den Sanitätern abtransportiert. Vielen Dank an meine Familie, Peter, Krise+Verena, 5xAchim und alle anderen "Angehörigen"