Rainer Anton mit bisher größtem sportlichen Erfolg

Weltweit boomt die Seniorenleichtathletik. Im nationalen Verband stellen die "Masters", wie die über 35-jährigen Frauen und über 40-jährigen Männer neuerdings international bezeichnet werden, mit fast 400.000 gar den zahlenmäßig größten Teil der aktiven Leichtathleten. Neben nationalen Titelkämpfen werden überschlägig alle zwei Jahre Welt- und Europameisterschaften ausgerichtet, bei denen sich vom Volksläufer bis zum ehemaligen Olympiasieger viele Tausend noch immer von dieser olympischen Kernsportart Begeisterte zu spannenden Wettkämpfen treffen. In diesem Jahr wurden die kontinentalen Meisterschaften - nach der Premiere 1979 in Hannover - zum zweiten Mal in Deutschland ausgetragen. Das traditionsreiche Sportgelände am Luftschiffhafen in der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, in dem der früheren DDR insgesamt 58 olympische Goldmedaillengewinner ihre Medaillen schmiedeten, bot den über 8.300 Leichtathleten aus 39 Ländern Europas über 10 Tage einen würdigen und stimmungsvollen Rahmen, was nicht zuletzt durch die Anwesenheit des DLV-Präsidenten bei der mitreißenden Eröffnungsfeier eine Würdigung fand.

"Nicht nur dabei" auch diesmal wieder einige Leichtathleten aus dem Landkreis SFA. Zwar ohne Medaillen, aber mit hervorragenden Leistungen kehrten die Vertreter des Südkreises, Hartmut Kossel (4. im Speerwerfen der AK M 60 mit 49,02 m) und Eugen Reinhardt (6. im Kugelstoßen M 60 mit 13,84 m und 7. im Diskuswerfen mit 43,87 m, beide LG Fallingbostel) nach Hause zurück. Die beiden Altkreisvertreter Heinrich Holste vom MTV Bispingen (6. Im Diskuswerfen M 70 mit 35,44 m und 7. im Hammerwerfen mit 36,62 m) und Rainer Anton bestätigten eindrucksvoll ihre Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften. Dem Mehrkämpfer vom MTV Soltau, seit der EM in Athen 1994 (u.a. 4. Platz im Fünfkampf) nicht mehr international gestartet, gelang mit der völlig unerwarteten Bronzemedaille im 400m-Hürdenlauf (Jahresbestleistung mit 65,11 Sek. hinter Ludvic Toman/CZE, 63,94 Sek. und Antti Mero/FIN 64,03 Sek.) sowie dem 5. Rang im Stabhochsprung (3,20 m, die massive Steigerung um 20 cm auf 3,40 m schaffte er bei der großen Hitze dann nicht mehr) und dem 7. Rang im 100m-Hürden-Endlauf der M 50, nachdem er im Vorlauf noch mit Jahresbestleistung von 16,28 Sek. die fünftschnellste Zeit gelaufen war, ein Comeback nach Maß. Gemeinsam mit seiner Frau Angelika, die in diesem Jahr nach zwei Fuß-Operationen ihren Titel im Werferfünfkampf nicht verteidigen konnte, ihren Mann jedoch als Physiotherapeutin nach den Verletzungen des Frühjahrs wieder fit gemacht und vor Ort hervorragend gecoacht hatte, wird er sich nun langfristig auf die beiden Wettkampfhöhepunkte des kommenden Jahres, die Hallen-EM in San Sebastian/Spanien im März und die Senioren-WM in San Juan/Puerto Rico vorbereiten.