Tim Niklas Schwippel pulverisiert Uralt Kreisrekord


 

Mit gemischten Gefühlen trat Tim Niklas Schwippel vom MTV Soltau die Reise aus seinem Wohnort in Amsterdam zum Marathon nach Hannover an. Trotz vorab guter Resultate beim Halbmarathonlauf in Den Haag und dem Sieg in der Vorwoche beim 10 Kilometer Straßenlauf in Amsterdam fehlte ihm doch durch die berufliche Belastung der eine oder andere Trainingskilometer in der Vorbereitung. Dennoch sollte es am Ende deutlich besser laufen als gedacht. Hatte der Ausrichter am Vortag noch mit dem schlimmsten gerechnet als Platzregen und stürmische Winde über Hannover hinwegzogen so hatte der Wettergott pünktlich zum Start ein Einsehen mit den Aktiven. Mit 11 Grad Außentemperatur und beinahe Windstille herrschten geradezu ideale Bedingungen. Die Marathonstrecke in Hannover zählt neben Berlin zu den schnellsten Strecken Deutschlands, was in erster Linie an den nur äußerst geringen Höhenunterschieden liegt. Pünktlich um 09.00 Uhr schickte der Ausrichter die erste Gruppe der rund 11000 Starter auf die Marathonstrecke. Für diese Gruppe hatte auch Tim Niklas Schwippel eine Wild Card bekommen. Die Schwierigkeit beim Marathon ist immer die richtige Gruppe mit entsprechendem Renntempo zu finden. Hier hatte Schwippel Glück. Er reihte sich in eine Gruppe mit der schnellsten weiblichen Läuferin ein die eine Zielsetzung von 2:28 Stunden hatte, was auch seinem Ziel entsprach. So lief er in einer rund 10 köpfigen Gruppe und konnte sich stets im Windschatten halten. Bei Kilometer 34 entschloss er sich dann aber das Tempo gemeinsam mit zwei weiteren Läufern zu erhöhen. Diese konnten aber seinem Tempo im Verlaufe des Rennens auch nicht weiter folgen. Angetrieben durch die fantastische Stimmung mit rund 200000 Zuschauern an der Strecke lief er am Ende als 10 platzierter und zweitbester Deutscher Starter mit der fantastischen Zeit von 2:23,59 Stunden ins Ziel. Damit pulverisierte er den Uralt Kreisrekord von Henryk Dusczyk von der SV Munster der seit dem Jahr 1988 auf einer Zeit von 2:29,25 Stunden stand. Seine eigene Bestzeit aufgestellt in Berlin verpasste Schwippel damit gerade einmal um 28 Sekunden. Schwippel zeigte sich im Nachhinein begeistert von der Strecke und der Atmosphäre, ärgerte sich aber ein wenig darüber das er nicht schon einige Kilometer früher aufs Tempo gedrückt hatte, um eine noch bessere Zeit zu erzielen. Für Schwippel steht jetzt eine dreiwöchige Regenerationsphase an, bevor er dann noch einmal beim Boston Marathon an den Start gehen möchte. Seine Zusage gab er bereits auch für den 10 Kilometer Start beim Stadtlauf in Soltau, wo er sich dann seinem heimischen Verein zeigen möchte. Aber nicht nur Schwippel konnte die hervorragenden Bedingungen beim Hannover Marathon nutzen, denn sowohl bei den Männern, wie auch bei den Frauen wurden neue Streckenrekorde aufgestellt. So lief der Deutsche Amanal Petros in 2:07,02 Minuten die zweitbeste Zeit seiner Karriere und war lange Zeit auf dem Weg zu einem Deutschen Rekord. Bei den Frauen gewann Matea Parloc Kostro aus Kroatien in neuer Streckenrekordzeit von 2:25,45Stunden.