Alles richtig gemacht – 2. DM-Titel für Angelika Anton

      

Die Teilnahme an den Deutschen Seniorenmeisterschaften im Werferfünfkampf in Waiblingen stellte für die Munsteranerin Angelika Anton den Höhepunkt einer Saison dar, die noch im April – nach fast zweijähriger Verletzungspause – kaum möglich schien. Nach 4 Landesmeister-, drei Norddeutschen Titeln und dem Überraschungssieg bei den Deutschen Meisterschaften und dem Titelgewinn im Speerwerfen war sie zwar gut vorbereitet, aber mit gemischten Gefühlen angereist, da die bisher Jahresbeste, die erst in diesem Jahr in die Altersklasse W 40 aufgerückte Christina Amboß von der LG Niesky, aufgrund ihrer bei den sächsischen Meisterschaften erzielten Vorleistung kaum schlagbar zu sein schien. Zudem hatte der Veranstalter die amtierende Weltmeisterin, die Schweizerin Cornelia Hodel, und die diesjährige Europameisterin Ingrid van Dijk aus den Niederlanden, zur Teilnahme außer Konkurrenz eingeladen, die sich gleich in der ersten Disziplin, dem Hammerwerfen, mit 48,78 m bzw. 43,71 m deutlich von ihren deutschen Konkurrentinnen absetzten. Angelika Anton erwischte hinter der Lokalmatadorin Susanne Strohm (persönliche Bestleistung 38,12 m) mit 37,18 m einen passablen Start, lag damit aber gleich 250 bzw. 150 Punkte hinter den Spezialistinnen. Das Kugelstoßen lief mit 11,40 m zwar nicht optimal, sie konnte jedoch mit dieser Leistung in der nationalen Wertung die Führung übernehmen. Nach dem Diskuswerfen, das eine ebenso passable Weite von 33,91 m brachte, fiel sie aber wieder gegenüber der Hauptkonkurrentin mit 1.807 zu 1.851 Punkte zurück, und auch der Rückstand zur ausländischen Konkurrenz betrug immerhin noch ca. 150 Punkte. Nun konnte sie jedoch in ihrer Spezialdisziplin Speerwerfen, in der sie im Juli den nationalen Titel gewinnen konnte (wir berichteten), gründlich aufholen, was sie mit der insgesamt zweitbesten Weite von 41,98 m auch tat: vor dem abschließenden Gewichtwerfen hatte sie wieder einen knappen Vorsprung von 18 Punkten zur Favoritin aus Niesky aufgebaut, gegen die sie sich in dieser schwierigen Disziplin einen Rückstand von ca. 30 cm leisten konnte. Zu befürchten war allerdings, dass die beiden internationalen Gäste, als Hammerwerferinnen auch mit dem 9,08 kg schweren Wurfgewicht international erfolgreich, sich wieder endgültig an die Spitze der Wertung setzen könnten. Aber schon beim Einwerfen machte die Munsteranerin einen starken Eindruck mit Würfen an die 12 m-Linie, die dann im Wettkampf mit 12,28 m und 12,52 m deutlich übertroffen wurde. Zwar spielten die Weltmeisterin Hodel und die Europameisterin van Dijk mit jeweils 14,26 m ihre Trumpfkarte aus, konnten aber die überglückliche neue Deutsche Meisterin Angelika Anton nicht mehr überholen. Das Endergebnis lautete: 1. Angelika Anton (MTV Soltau) 3.159 P.; 2. Christina Amboß (LG Niesky) 3.118 P.; 3. Susanne Strohm (Kickers Stuttgart) 2.901 P.; 4. Anke Straschewski (TSV Bayer Leverkusen) 2.728 P.; 5. Ulrike Gille (TSVAhrensburg) 2.430 P.; 6. Gundula Reuter (SV Leerstetten) 2.214 P.; a.K.: Ingrid van Dijk (Holland) 3.135 P.; 2. Cornelia Hodel (Schweiz) 3.055 Punkte.

Als zweiter Teilnehmer aus dem Altkreis war der Bispinger Heinrich Holste in der Klasse M 75 am Start. Gesundheitlich angeschlagen kam er aber von Beginn an nicht richtig in den Wettkampf. Zwar lagen seine Leistungen im Hammer- und Gewichtwerfen (32,52 m bzw. 14,43 m) im erwarteten Rahmen, in der Schlussabrechnung fehlten ihm mit 2.062 Punkten jedoch winzige 3 Punkte (ca. 10 cm Wurfweite!) am dritten Rang.