Nervenprobe nur teilweise bestanden

Minah Stegmann mit NLV-Quali

Kurz vor den Ferien sollte ein Formtest Aufschluss über die Leistungsfähigkeit auf den längeren Sprintstrecken für Nikita Polnikov, Minah Stegmann und Anna Lütjen geben. Zusätzlich wollte Niklas Beller endlich die Landesnorm im Hochsprung (1,80m) knacken. Recht abenteuerlich gestaltete sich aber die Wettkampffahrt nach Oerel bei Bremervörde für die vier jungen Leichtathleten des MTV. Die eigentlich etwas über 90 Kilometer lange Strecke zu der ländlichen Anlage zog sich durch Umleitungen derart in die Länge, dass schon die Anfahrt zur Geduldsprobe wurde. So kam man quasi „auf den letzten Drücker“ zur ersten Disziplin, dem Hochsprung, an, musste nach dem Aufwärmen und Einspringen aber dann sehr lange auf den ersten Versuch warten. Niklas meisterte zwar die Anfangshöhe von 1,66 Metern sicher, ließ dann eine Höhe aus und scheiterte dann an 1,72 Metern wegen seiner erneut auftretenden Anlaufprobleme klar. Der Veranstalter zeigte sich organisatorisch nicht sehr flexibel, so dass sich die Langsprints teilweise massiv verzögerten. Zwischenzeitlich ging der Anruf ein, dass Anna auf halber Strecke der Anfahrt wieder umgekehrt sei, da man nicht rechtzeitig zur Startzeit vor Ort sein konnte. So ging es nur für Minah bei ihrer Premiere über 300 Meter darum, Erfahrung auf dieser noch ungewohnten Distanz zu sammeln. Dass sie aufgrund ihrer bereits mehrfach bewiesenen Grundschnelligkeit auch ohne spezielles Training eine gute Leistung würde bringen können, war klar, dass sie bei ihrem klaren Sieg in ihrem Zeitlauf aber gleich die Qualifikationsnorm für die Landesmeisterschaften (46,00 Sek.) deutlich unterbieten würde, entschädigte die kleine MTV-Delegation für die nervenaufreibenden Umstände. Mit 44,65 Sekunden schob sie sich auf Anhieb unter die ersten Acht der Landesbestenliste. Auch die abschließenden 200 Meter für Nikita Polnikov und Niklas Beller hatten sich um etwa vierzig Minuten verzögert, so dass, bei deutlich spürbarem Gegenwind auf der Zielgeraden mit 25,94 und 26,37 Sekunden keine neuen Bestzeiten erzielt werden konnten. Zusätzlich erforderte das Festival in Scheeßel einen weiteren Umweg, so dass die Rückfahrt nach 130 Kilometern erst gegen 22.30 Uhr im heimischen Soltau endete.