Martin Bargmann trotz Muskelproblemen auf Rang Zehn

Der Mehrkampf zählt für den Hochspringer Martin Bargmann sicher nicht zu seinen besonderen Stärken. Dennoch stellte er sich erneut dieser besonderen Herausforderung, nachdem er im Vorjahr bei seiner Premiere im Internationalen Fünfkampf Rang 12 bei den Landesmeisterschaften erreichen konnte. Die Rattenfängerstadt Hameln bot im ehrwürdigen Weserberglandstadion den Wettkämpfern gute Bedingungen für diesen traditionell zum Saisonschluss ausgetragenen Mehrkampf (Weitsprung, Speerwurf, 200m-Sprint, Diskuswurf und 1500m-Lauf), bei dem auch die Wurf- oder Sprungspezialisten ihre Vielseitigkeit nachweisen können. Als einziger Starter des MTV Soltau wies er vor allem kämpferische Qualitäten nach, denn die Saison war durch die Nachwirkungen einer hartnäckigen Fußverletzung alles andere als planmäßig verlaufen. Der erste Wettbewerb, der Weitsprung, sollte eigentlich einen positiven Einstieg bringen, zumal auch das Einspringen vielversprechend ausfiel. Hier hatte er im Vorjahr starke 6,18 Meter vorgelegt, der böige Gegenwind in Hameln machte ihm jedoch einen dicken Strich durch die Rechnung: ohne den Balken zu treffen sprangen lediglich 5,88 Meter im letzten der drei Versuche bei 1,7 Meter/Sekunde Gegenwind heraus. Bereits 65 Punkte Rückstand zu seinem letztjährigen Resultat bedeuteten einen herben Rückschlag, der erst einmal verdaut werden musste. Im ungeliebten Diskuswerfen hatte er eigentlich kein gutes Resultat erwartet, ein gelungener Wurf beim Einwerfen ließ jedoch Hoffnung aufkeimen, den Rückstand wieder reduzieren zu können. Leider gingen alle drei Wettkampfversuche gründlich daneben, wodurch schwache 23,61 Meter (Vorjahr 27,66 Meter) eine Einbuße von weiteren 79 Punkten einbrachten. Die 200 Meter musste er auf der ungünstigen Außenbahn absolvieren, auf der man sich nicht am Anfangstempo der Konkurrenten orientieren kann. Dadurch ging er das Rennen etwas zu verhalten an und erreichte lediglich 25,71 Sekunden (Vorjahr 25,36 Sekunden) – weitere 29 Punkte Einbuße gegenüber dem Vorjahr, wodurch die Aussichten auf eine neue Bestleistung endgültig begraben werden mussten. Immerhin folgte nun seine stärkste Disziplin, das Speerwerfen, bei dem er im Vorjahr mit 39,23 Metern noch unter seinen Möglichkeiten geblieben war. Tatsächlich segelte der Speer im zweiten Versuch auf die neue Bestweite von 44,56 Metern, der fünftbesten Leistung im Feld der 14 Mehrkämpfer, wodurch er 78 Punkte gutmachen konnte und vor dem abschließenden 1500m-Lauf auf dem 10. Rang lag. Der Rennverlauf wurde nicht nur durch den stark böigen Wind beeinflusst, sondern eine Muskelverhärtung im hinteren Oberschenkel machte sich schmerzhaft bemerkbar. Ein raumgreifender Schritt war nicht mehr möglich, und er verlor dadurch früh den Anschluss zu den Läufern, mit denen er eigentlich hätte mithalten können (Vorjahr 5:11,06 Minuten). Mit zusammen gebissenen Zähnen schaffte er es dennoch ins Ziel, wo er – natürlich enttäuscht und völlig erschöpft – nach 5:22,31 Minuten zu Boden ging. Auch in diesem Wettbewerb hatte er somit weitere 60 Punkte weniger als im Vorjahr sammeln können, jedoch im Endklassement mit dem 10. Rang und 2.395 Punkten immerhin zwei Plätze besser abgeschnitten.